Rassistische Übergriffe in Sachsen-Anhalt

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Magdeburg (dpa/nd). Mehrere Menschen mit ausländischen Wurzeln sind in Sachsen-Anhalt beleidigt und angegriffen worden. In Bad Schmiedeberg (Landkreis Wittenberg) verletzte ein Gast einen asiatischen Restaurantinhaber. Ein politisches Motiv sei nicht auszuschließen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Den Angaben nach zeigte am Freitagabend einer von zwei Gästen am Tresen den Hitler-Gruß. Zwei Gläser fielen um, eines ging zu Bruch. Als der 40 Jahre alte Inhaber den Jugendlichen zur Rede stellen wollte, sei es zu einem Streit und einer Rangelei gekommen. Der Restaurantinhaber erlitt leichte Verletzungen.

Wenige Stunden später meldete sich ein 17 Jahre alter Tatverdächtiger bei der Polizei. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

In einer Magdeburger Straßenbahn beleidigte am Freitag ein betrunkener 55-Jähriger zwei Frauen aus der Elfenbeinküste, zudem schwang er eine Bierflasche in ihre Richtung, teilte die Polizei am Sonntag mit. Ein Fahrgast schritt ein. Ob die Tat politisch motiviert war, war zunächst unklar. Ein ebenfalls polizeibekannter 26 Jahre alter Magdeburger zeigte am Freitagabend an einer Straßenbahnhaltestelle vor einem dunkelhäutigen deutschen Jugendlichen den Hitlergruß und machte eine Geste des Halsabschneidens. Ein Bekannter des 26-Jährigen versuchte, den 15-Jährigen zu schlagen. Ein Passant verhinderte das.

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