Kein Ferientag, wenn Nazis kommen

In Marienfelde musste der siebenjährige Vietnamese Kien zu Hause bleiben

Kien war sauer. Freitag war sein letzter Ferientag und er durfte nicht raus. »Ich habe zu Hause am Computer gespielt und die Fensterläden zugemacht.« Der siebenjährige vietnamesische Junge wohnt in Marienfelde in einer Erdgeschosswohnung. Nur 400 Meter davon entfernt marschierte am Abend die NPD unter dem Motto »Zeit zu handeln - kriminelle Ausländer raus«. Kien sagte: »Wenn ich einem Nazi begegne, dann ist es mit mir vorbei.« Der Junge weiß, dass Nazis schon Menschen getötet haben.

Marienfelde war nicht der Wunschort der Nazis. Sie hatten eine Demonstration in Neukölln angemeldet. Doch dort hatten für den Abend linke Gruppen Veranstaltungen gegen die rechte Infrastruktur im Süden des Bezirkes angemeldet. In einem Kooperationsgespräch mit der Polizei sei die NPD nach Marienfelde umgeschwenkt.

Das ist ein zersiedelter Ortsteil im äußersten Süden Berlins. Es gibt einen historischen Ortskern mit Einfamilienhäusern, aber auch Achtges...


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