Sie mag den Teufel

Barbra Streisand 70

  • Emy Karbow
  • Lesedauer: 1 Min.

Sie ist eine menschenscheue Göttin des Broadway, die als junge Quirlige zunächst von niemandem engagiert wurde: Barbra Streisand (Foto: dpa). Sie singt den besonderen, berühmten US-Hauch zwischen Kunst und Kitsch. Sie beherrscht Belcanto und zartes Flüstern. Sie turnte sich schwebend ins Weiche, rockte hart und prüfte all ihre Talentfasern auf Wildheit und ausgiebige Wucht. Sie gewann als Einzige alle Oscars - für Film, Theater, TV, Musik. Sie spendete ihr 25-Millionen-Dollar-Anwesen am Pazifik Umweltschützern - wunderbar polternd gegen den bourgeoisen Geiz lebt sie Wohltätigkeit vor. Den Teufel mag sie zu sehr, um dem »gottverfluchten George W. Bush« jene Höllenfahrt zu wünschen, »die er verdient hätte«. Nie billig, aber ewig beneidenswert zog sie ihre Kunstkreise, hatte Spaß am Ulk und ging aufrührerisch, mit ethischem Ernst in die Tiefe wirklich ergreifender Geschichten. Sie wollte, in laut lachender Selbstironie gesagt, irgendwann mal so groß sein wie die eigene Nase und hat in so vielen erfolgreichen Jahren nicht nur die vergoldet.

»Funny Girl«, »Is was, Doc?«, »Herr der Gezeiten«, »Nuts«, »Yentl« - die Filme wie ihre musikalische Queen-Karriere: ein rauschendes, kraftvolles wie weiblich schönes Fest des Weltaufgangs in mitreißender Kunst. Heute wird Barbra Streisand 70 Jahre alt.

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