Echsorzist

Michael Hatzius und Echse erhalten den Prix Pantheon »Frühreif und verdorben«

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Seit Kleists Essay über Marionetten wissen wir, dass Anmut nicht Körpergegebenheit, sondern eine poetische Produktion ist, die jedem Material mehr Lebendigkeit geben kann, als sie der Mensch von Natur ausstrahlt. Michael Hatzius‘ Echse zum Beispiel. Herrlich hässlich, aber mit jedem Wort, das sie mit Hatzius wechselt, wird sie schöner: Geist ist geil. Die Zigarre, hat sie die von Brecht oder Heiner Müller? Schmuddlig, also Ästheten, waren beide. Dicke Haut? Ebenfalls vorhanden. Die Echse spricht oft von »Ari«, das ist Aristoteles, den kannte sie, klar, sie ist ja zudem eine arg alte Haut.

Michael Hatzius, 1982 in Berlin geboren, ist d...


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