Die Kanzlerin wartet mit offenen Armen

Beide Seiten wollen die enge deutsch-französische Zusammenarbeit fortsetzen, stehen aber vor einigen Hürden

Wie werden sich die deutsch-französischen Beziehungen nach dem Machtwechsel in Paris gestalten? Beide Seiten haben den Willen zur Fortsetzung der engen Zusammenarbeit bekundet, sehen aber auch substanzielle Divergenzen.

Ein Gespenst ging um in Berlin! Das jedenfalls suggerierte die Schlagzeile einer großen Tageszeitung mit offensichtlich besten Einblicken in die bundesdeutsche Machtzentrale am Vorabend der französischen Stichwahl ums Präsidentenamt: Die Angst im Kanzleramt vor François Hollande schwindet. Zuvor hatte Angela Merkel ganz im Unterschied zu den SPD-Genossen jeden Kontakt mit dem Sozialisten gemieden und kein Hehl aus ihrer Hoffnung gemacht, dass Nikolas Sarkozy im Palais de l'Elysée verbleiben möge. Dessen Partei UMP und die CDU gehören zur konservativen Parteienfamilie in der Europäischen Union, und dort versuchten Merkel und Sarkozy in enger Absprache, den Kurs zu bestimmen. So war denn auch das »Merkozy«-Tandem, sprich die Beziehungen zum andererseits immer übermächtiger erscheinenden deutschen Nachbarn, eines der Wahlkampfthemen in Frankreich.

Nach der ersten Wahlrunde verließ die Kanzlerin aber lieber das sinkende Sarkozy-Boot. U...


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