Erfolgreich auf den Busch geklopft

Studenten der Hochschule für Schauspielkunst errangen einen Sieg

Immer wieder verschoben, dann abgesagt: der seit Jahren geplante Neubau der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Mit einer Mehrheit von SPD und CDU brach der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses am 5. Mai 2012 das vom Senat gegebene Versprechen, für die renommierte Ausbildungsstätte ein zentrales Domizil in der Mitte Berlins zu errichten. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD Thorsten Schneider behauptete, eine Sanierung der jetzigen maroden, über die Stadt verteilten Standorte sei kostengünstiger als ein Neubau. Beweise hatte er dafür nicht. Nach Protesten der Studenten knickten SPD und CDU am 10. Mai ein: Sie einigten sich mit dem Rektor der Hochschule, Prof. Wolfgang Engler, auf einen Kompromiss.

Schon am Montag hatten die Schüler der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« ihr erstes spontanes Protestcamp an der Chausseestraße geräumt und waren in das Berliner arbeitertheater in Prenzlauer Berg gezogen. Das bat-Studiotheater ist eine Probebühne der Hochschule. Die Studenten sagen: »Die Hochschule ist jetzt hier. Wir haben die Hochschule besetzt.« Will heißen: Die anderen Hochschulstandorte liegen verwaist, Unterricht kann dort nicht stattfinden. Sie sagen auch: »Wir lernen hier so viel fürs Leben, wie wir uns vorher nicht hätten vorstellen können.« Was lernen sie? »Kollektiv zu sein. Welche Kraft Kollektiv besitzt. Protest als Schauspiel-Act zu inszenieren.«

Mittwochvormittag im bat. Über hundert Studierende haben hier die Nacht auf Isomatten oder in Schlafsäcken verbracht. Das gemeinsame Frühstück ist vorüber, bald wird die Generalversammlung beginnen. Zu klären ist: Wie werden sie die Versorgung sichern? Wie...


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