Lehmbrocken erschlägt Mädchen

Geologin prüft Steilwand nach Abbruch

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Großostheim/Würzburg (dpa). Ein tragisches Unglück erschüttert die unterfränkische Gemeinde Großostheim: Herabstürzende Lehmbrocken haben dort ein fünfjähriges Mädchen erschlagen, nun suchen Ermittler die Ursache des Unglücks vom Donnerstag. »Es ist ein unnatürlicher Todesfall, deshalb hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen«, sagte Polizeisprecher Michael Zimmer am Freitag in Großostheim. Eine Geologin hat die Steilwand schon begutachtet. »Das Ergebnis liegt noch nicht vor, und es wird auch noch einige Zeit dauern«, sagte Zimmer.

Das Mädchen hatte sich während der »Waldwoche« des Kindergartens gemeinsam mit 13 anderen Kindern in der Nähe der Wand aufgehalten, als sich die Brocken lösten. Die Fünfjährige wurde von dem Fels getroffen und starb wenig später im Krankenhaus. Der etwa zwei mal zwei Meter große Erdbrocken hatte sich an einer fast senkrechten, bis zu acht Meter hohen Steilwand gelöst. Andere Kinder wurden nach Polizeiangaben nicht verletzt. Der dritte Bürgermeister der Gemeinde, Kurt Geiß, sprach den Eltern sein Mitgefühl aus. Der Wanderweg sei bereits gesperrt worden. In der Region gebe es mehrere Hohlwege mit Steilwänden. »Ein derartiges Steilwandversagen haben wir bisher noch nicht zu verzeichnen gehabt«, bestätigte Alexander Schaad vom Bauhof der Gemeinde. Die Wege würden einmal im Jahr auf Gefahren hin überprüft. Der Unglücksweg sei erst im April dieses Jahres abgelaufen worden.

Die Eltern des fünfjährigen Mädchens, die Erzieher und die Kinder der Kita wurden von mehreren Seelsorgern betreut. Die beiden Erzieherinnen, die das schwer verletzte Mädchen betreuten, wurden beurlaubt.

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