Technik statt Teufelsspuk

Der 19. Deutsche Mühlentag wird am Pfingstmontag im sächsischen Kühnitzsch eröffnet

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Pfingstmontag ist wieder Deutscher Mühlentag. Zentral eröffnet wird er diesmal an der 200-jährigen Bockwindmühle in Kühnitzsch bei Wurzen in Sachsen. Hier regiert Hobbymüller Günter Hübner.

Löst Günter Hübner die Bremse am mächtigen Kammrad, so dass der Wind ungehindert in die Ruten greifen kann, glaubt man augenblicklich jene Gruselgeschichten, die seit je diesen knarrenden Holzkästen anhaften. Denn während die Flügel am Fenster vorbeispuken und die Rutenwelle das mehrstöckige Gestänge im Mühleninneren in Gang setzt, wankt der Boden unter den Füßen wie auf hoher See. Grobe Zahnräder greifen stöhnend ineinander, hölzerne Wellen ächzen im Gebälk, Seilwinden heben und senken Säcke wie von Geisterhand - und die schweren Mühlsteine zermalmen alles, was zwischen sie gerät.

Einsam am Dorfrand

Hausen da nicht tatsächlich Kobolde in dunklen Ecken, fährt es einem unwillkürlich durch den Kopf. Ist es gar der Teufel, der das Rutenkreuz dieser Bockwindmühle bewegt? Über Jahrhunderte schwebte über den Windmüllern dieser Ruf, da sie meist einsam auf einer Höhe am Dorfrand lebten und je nach Windstärke halt auch nachts ihrem beargw...


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