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Frauenärzte abgemahnt

Verbraucherzentrale hält Werbung für unseriös

  • Lesedauer: 1 Min.
Die nordrhein-westfälische Verbraucherzentrale hat mit der Abmahnung von Frauenärzten begonnen. Die Verbraucherschützer werfen den Medizinern unlautere Geschäftemacherei mit der Angst vor.

Viele Gynäkologen priesen die Untersuchung der Eierstöcke durch den Ultraschall als wertvolle Krebsvorsorge an, fanden die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen heraus. Tatsächlich sei die Untersuchung für die betroffenen Frauen nutzlos und die Nutzen-Schaden-Bilanz sei sogar negativ, kritisierte der Chef der NRW-Verbraucherzentrale, Klaus Müller, kürzlich in Düsseldorf.

Die Verbraucherschützer berufen sich dabei auf den Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Die Frauenärzte sollen mit der Abmahnung gezwungen werden, bestimmte Werbeaussagen für die Untersuchung zu unterlassen. Die gesetzlich Versicherten müssen die Untersuchung selbst bezahlen - sie kostet zwischen 16 und 31 Euro.

Beim Eierstockultraschall zeigten sich die Frauenärzte schon bei ihren Internetauftritten als »Meister des Verkaufs«, kritisierten die Verbraucherschützer. Da werde von einer deutlich verbesserten Chance gesprochen, Krebs rechtzeitig zu erkennen.

Mit der Abmahnung der Ärzte betritt die Verbraucherzentrale Neuland: »Das ist etwas, was Ärzte noch nicht kennen, von der Verbraucherzentrale abgemahnt zu werden«, sagte Verbraucherschützer Wolfgang Schuldzinski. Die Verbraucherzentrale will weitere freiwillige Gesundheitsleistungen unter die Lupe nehmen. Der Umsatz mit diesen Leistungen werde auf 1,5 Milliarden Euro im Jahr geschätzt. dpa/nd

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