Wie beim Schiffsuntergang

Regisseur Benoît Jacquot über Leb wohl, meine Königin

nd: Monsieur Jacquot, was war das Besondere, dass Sie sich für die Verfilmung von Chantal Thomas’ historischen Marie-Antoinette-Roman »Leb wohl, Königin« entschieden?
Jacquot: Mir gefiel die Idee des Romans, sich auf eine Einheit von Ort und Zeit zu beschränken. Die Handlung sollte also nur in diesen drei aufeinander folgenden Nächten des 14., 15. und 16. Juli 1789 spielen, und zwar in Versailles, diesem abgeschotteten Mikrokosmos. Damals nannte man Versailles »jenes Land«, das war eine Art geschlossenes und geschütztes Territorium, wie ein Land mit abgesteckten Grenzen. Dort hineinzugelangen oder von dort zu fliehen, war kein leichtes Unterfangen. Also erzeugten die Gerüchte über die Erstürmung der Bastille, die sich in Versailles verbreiteten, einen Panikeffekt, der an einen Schiffsuntergang erinnert.

In den Gängen des Schlosses herrscht viel Bewegung …
Es gibt die Welt des Hofgesindes und ihrer Behausungen im Dachgeschoss, die natü...


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