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Eisenbahn und Modell

Schau im Technikmuseum

  • Lesedauer: 2 Min.

Zahlreiche »Märklinisten« erlebten am Freitag im Deutschen Technikmuseum zum Start einer nur bis Sonntag geöffneten Modellbahn-Ausstellung mit vielen kostbaren, zum Teil noch nie gezeigten Raritäten des Göppinger Unternehmens, einen gefühlsbetonten Bahnchef. »Die Leidenschaft der Eisenbahner und Modellbahner«, die er als kleiner Junge erfahren habe, begeistere ihn bis heute, sagte Rüdiger Grube.

Inmitten der »Pufferküsser«, wie sich die Modellbahner gelegentlich auch etwas spöttisch nennen lassen müssen, fühlte sich Grube sichtlich wohl. Nebenan auf der Drehscheibe des Technikmuseums pfiff, fauchte und zischte gleichzeitig eine riesige gut 25 Meter lange Dampflok der Baureihe 52 und rollte majestätisch langsam wie in Zeitlupe hin und her.

Auf zahlreichen Anlagen zogen viele seltene Lok-Exemplare brav ihre Kreise und Ovale. Viele Besucher staunten über seltene Stücke aus den 30er bis 50er Jahren. Besonderer Blickfang ist eine »Reichsautobahn« von 1932, auf der ein Silberpfeil mit einem kleinen Rudolf »Karratsch« Caracciola am Steuer um die Kurven saust.

Bahnchef Grube, seit gut drei Jahren im Amt, nutzte die Chance vor den Modellbahnern, von denen die meisten seit jeher auch Experten für die große Bahn sind: »Nach nur vier Wochen bei der Bahn habe ich ›booaaahh‹ zur Leistung gesagt. Jeden Tag fahren wir in den Zügen mit 7 bis 8 Millionen so viele Menschen wie die Lufthansa in einem Jahr.« Das seien im Jahr etwa 2,7 Milliarden Passagiere.

So gut informiert kehrten die Märklin-Fans in ihre Ausstellung zurück. Die Anlagen sind optisch passend aufgebaut und stehen direkt zum Beispiel vor August Borsigs erster Dampflok, der Schnellzuglok »Beuth« von 1842. Ganz nah schmückt auch ein größeres Modell der ersten deutschen Lok, des »Adlers«, der 1835 zwischen Nürnberg und Fürth die Bahn-Ära eröffnete. Ein Kleinod ist das »Märklin-Wunderrad«. Ein Riesenrad aus Metallbauteilen dreht sich, angetrieben von den emsigen Kolbenstangen einer kleinen CM 800. Wie ein Hamster im Laufrad treibt die Mini-Maschine unermüdlich und funktionstüchtig das große Rad - voller Leidenschaft eben, wie Grube über »seine« Bahner sagte.

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