Frieden stiften
Cinema Jenin von Marcus Vetter
Asbestverseucht und voller Tauben (die zentimeterhohe Kotschichten hinterließen), so sah das einstige Kino in Jenin aus, als der schwäbische Filmemacher Marcus Vetter mit ein paar einheimischen Mitstreitern beschloss, es wieder instand zu setzen. Zwanzig Jahre hatte es leer gestanden, seit dem Beginn der ersten Intifada. Nun sollte es in der an Kulturinstitutionen armen Kleinstadt mit ihrem während der zweiten Intifada als Hort des Terrors gefürchteten Flüchtlingslager zu einem kulturellen Treffpunkt werden. Kino für den Frieden, bezahlt aus den Mitteln enthusiastischer Spender und öffentlicher Stellen - eine schöne Idee, aber nicht ganz einfach umzusetzen im Westjordanland.
Wie schwierig es tatsächlich werden würde, hatte sich Vetter wohl nicht vorgestellt, als er mit seiner großen Vision bei Geldgebern und Entscheidungsträgern vorsprach. Einen Dokumentarfilm hatte er schon vor Ort gedreht, der international viel Anklang gefunden h...
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