Essen soll schmecken, nicht nur gut aussehen

Fernsehköchin Sarah Wiener hat in Mitte eine Holzofenbäckerei eröffnet

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Sie hat schon drei Restaurants in Berlin und ist aus dem Fernsehen bekannt. Nun hat Sarah Wiener (49) im Bezirk Mitte eine Holzofenbäckerei eröffnet, wo Vollkornbrot, Gebäck und Kuchen verkauft werden. »Ich habe mich schon vor Jahren geärgert, dass ich in Berlin kein gutes Brot bekomme«, sagt die Restaurantchefin. Für »Wiener Brot« hat sie zwei Jahre nach einem Experten gesucht. Gefunden hat sie den Österreicher Helmut Gragger, der nun mit am Ofen steht.

Die ebenfalls aus Österreich stammende Wiener vermisst hierzulande noch den richtigen Sinn für Lebensmittel. »Die Deutschen kaufen nach dem Aussehen ein, nicht nach dem Geschmack«, hat sie festgestellt. Ihr fehlt es an Transparenz: »Wir wissen nicht, was wir essen.« Die Großkonzerne bestimmten darüber.

Wiener kritisiert nicht nur die Zahl dicker Kinder. Eine Fehlentwicklung liegt für sie auch vor, wenn übertrieben auf Ernährung geachtet wird. Zum Beispiel, wenn Mütter ihren Nachwuchs nur noch mit Reiscrackern und Dinkelkeksen verpflegen oder in einen anderen Bezirk fahren, weil der Sohn nur eine bestimmte Salami isst.

Zum Gebäckangebot bei »Wiener Brot« gehören Salzstangerl, Mohnflesserl und das Roggen-Hausbrot mit Anis, Fenchel und Steinsalz. Der in Österreich gefertigte, zehn Tonnen schwere Ofen steht in Neukölln und wird mit Robinienholz aus Brandenburg geheizt. Der simpelste Test für die Qualität von Brot ist laut Wiener der Kautest: Je länger es gekaut werden kann, desto mehr Energie habe es. Zusatzstoffe sieht sie kritisch: »Ich möchte keine Chemie im Essen.«

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