nd-aktuell.de / 26.07.2012 / Politik / Seite 7

Venezuela verlässt Gericht unter Protest

Buenos Aires (epd/nd). Venezuela hat nach einer Verurteilung zu Schadensersatz den sofortigen Austritt aus dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte verkündet. Das Gericht der Organisation Amerikanischer Staaten sei eine Schande, sagte Venezuelas sozialistischer Präsident Hugo Chávez. Er warf dem Gericht Komplizenschaft mit Washington beim Schutz von Terroristen vor. Anlass ist ein Urteil, nach dem Venezuela einem inzwischen geflohenen Häftling rund 16 000 Euro Entschädigung zahlen muss. Er soll durch Folter zu einem Geständnis gezwungen worden sein. Der Häftling Raúl Díaz Peña war wegen Beteiligung an terroristischen Anschlägen auf die spanische und die kolumbianische Botschaft in Caracas im Jahr 2003 zu neun Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er saß über sechs Jahre in Haft. Im September 2010 nutzte er einen Freigang zur Flucht nach Miami.