Wohin segeln die Piraten?

Julia Schramm und Georg Fülberth über Grundeinkommen, Post-Gender-Spuk und über die Frage ob Politik jemandem weh tun muss

Die Piraten sind die Durchstarter des Jahres – basisdemokratisch, liberal, pragmatisch. Sie fallen auf durch einen Mix aus höchster Expertise in der Welt des Internets und bereitwilligem Bekenntnis zum Unwissen in anderen Feldern der Politik. Ihr etwas anderer Politikstil erregt Aufmerksamkeit. Die Diskussion beim »Fest der Linken« in Berlin drehte sich um das Selbstverständnis dieser Partei, um Positionen und Leerstellen und versuchte herauszufinden, welchen Kurs die Piraten in den kommenden Jahren nehmen. nd-Redakteurin Ines Wallrodt sprach mit den beiden Politikwissenschaftlern Julia Schramm, 26, seit April im Bundesvorstand der Piraten und Georg Fülberth, 72, emeritierter Professor und linker Publizist.

nd-Redakteurin Ines Wallrodt sprach mit den beiden Politikwissenschaftlern Julia Schramm (Bildmitte), 26, seit April im Bundesvorstand der Piraten und Georg Fülberth (rechts), 72, emeritierter Professor und linker Publizist.
nd-Redakteurin Ines Wallrodt sprach mit den beiden Politikwissenschaftlern Julia Schramm (Bildmitte), 26, seit April im Bundesvorstand der Piraten und Georg Fülberth (rechts), 72, emeritierter Professor und linker Publizist.
nd: Die Piratenpartei verspricht einen neuen Politikstil. Was machen Sie anders als die anderen Parteien?
Schramm: Erst einmal, ich wehre mich gegen die Behauptung, dass wir grundsätzlich anders Politik machen. Politik ist immer ein Verhandeln von Partikularinteressen und das ändert sich auch nicht in Zeiten des Internets. Im Gegensatz zu anderen Parteien nutzen wir die neuen Technologien intensiver und versuchen, dadurch Politik flexibler zu gestalten. Man muss bei uns nicht irgendwo vor Ort sein, um sich zu beteiligen, sondern kann das von zu Hause über das Internet tun. Das ist auch für alleinerziehende Frauen sehr attraktiv.
Wir nutzen dafür eine Software, die sich Liquid Feedback nennt. Das ist der Versuch, direktdemokratische und repräsentativ demokratische Elemente zu verbinden. Auf dieser Internetplattform kann man Initiativen einstellen, Meinungsbilder organisieren, Programmanträge diskutieren. Für Abstimmungen ist es möglich, s...

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