Festival an der Grenze eröffnet

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In der polnischen Grenzstadt Kostrzyn hat am Donnerstag das dreitägige Festival »Haltestelle Woodstock« begonnen. Mit dabei waren Bundespräsident Joachim Gauck und Polens Staatspräsident Bronislaw Komorowski. Vor Beginn des Umsonst-Und-Draußen-Festes sprachen die Staatsoberhäupter mit Jugendlichen. Sie würdigten das deutsch-polnische Verhältnis. Am Vormittag hatten sich Gauck und Komorowski mit deutschen und polnischen Kommunalpolitikern im brandenburgischen Küstrin-Kietz (Märkisch-Oderland) getroffen.

Das Spektakel, das auf Polnisch »Przystanek Woodstock« heißt, gilt als das größte nichtkommerzielle Open-Air-Festival Europas. Jedes Jahr kommen Hunderttausende aus Polen, Deutschland und anderen Ländern auf den ehemaligen Truppenübungsplatz. Am Nachmittag betrat die erste von mehr als 60 Musikgruppen die Bühne. Immer wieder sind Persönlichkeiten zu dem Festival eingeladen, dabei war auch schon Friedensnobelpreisträger Lech Walesa.

Auf dem Programm stehen Künstler verschiedener Musikrichtungen wie Damian Marley, der jüngste Sohn von Bob Marley, In Extremo, Ministry, Anti Flag und Machine Head. Rappelvoll wurde es im vergangenen Jahr, als The Prodigy auftrat und die Veranstalter mit rund einer halben Million Menschen einen Besucherrekord meldeten.

Auch in diesem Jahr werden wieder Menschenmassen erwartet, sagte Jens Lawrenz, Leiter des Freizeitzentrums »Frizz« in Seelow, im Vorfeld der diesjährigen Ausgabe. Schon am ersten Tag hatte sich zur Eröffnung ein Meer fröhlicher Menschen vor der Bühne gebildet. Die jungen Leute schwenkten in der Hitze Fahnen, Transparente, eine riesige polnische Flagge wurde ausgerollt. Zuvor hatte Gauck noch gesagt, dass der deutsche Patriotismus wesentlich schwächer sei als der polnische - aus gutem Grund, sei doch aus deutschem Patriotismus Nationalismus entstanden, der viel Unglück gebracht habe.

Der Name des Festivals leitet sich vom legendären Musikfest Woodstock her, das 1969 in den USA stattfand. Veranstalter der Reihe ist die Warschauer Stiftung »Großes Orchester der Weihnachtshilfe«, die damit vor allem ihren freiwilligen Helfern dankt, die Spenden für Kinderkrankenhäuser sammeln.

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