Die Uhr im Baum

»Signaturen des Schicksals« - Essays und Miniaturen von Lorenz Jäger

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Es ist zweifelsfrei: Unsinn stampft, Sinn aber wandelt. Und zwar leicht. Er spürt Versuchungen dort nach, wo bislang Ordnung wahrlich: herrschte. Sinn herrscht nicht, Sinn entdeckt, und Entdeckung ist die Weitergabe einer Erkenntnis, einer Wahrheit - an die nächste Frage, die alles Gefundene wieder anzweifelt.

Das Büchlein von Lorenz Jäger, »Signaturen des Schicksals«, ist solch ein Wandeln, und der Sinn tritt darin in den Bannkreis dessen, was man gemeinhin Schicksal nennt.

Es gibt fast nur noch eine verkommene Haltung zu diesem Begriff. Das Schicksal wurde in den Feiern moderner Willenskraft verlacht, in den Tumulten der schrankenlosen Subjektivität niedergeschlagen, in den Manifesten der energiegeladenen Selbstverwirklichung einzig nur wegdiskutiert. Schicksal steht ungünstig konträr zur optimalen Zurechenbarkeit, es steht jenen Planungen entgegen, die das aufklärungsverdorbene Bewusstsein betreibt, als gehöre ihm nichts so ...


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