Was blieb von der Hoffnung auf Obama?

Der ehemalige »Black Panther« Jamal Joseph im »nd«-Interview

Jamal Joseph trat im Alter von 15 Jahren in New York in die »Black Panther Party« ein, war jahrelang inhaftiert und arbeitete im Untergrund. Er wurde Filmemacher, Theaterregisseur, Autor und Professor an der Columbia-Universität. Joseph, heute ein Endfünfziger, lebt in Harlem und veröffentlichte Anfang des Jahres seine Autobiografie »Panther Baby«. Zu seiner Sicht auf die Bilanz vierjähriger Präsidentschaft Barack Obamas befragte ihn Max Böhnel für »nd«.

nd: Fast vier Jahre später - was halten Sie von Barack Obamas Amtsführung?
Joseph: Wenn eine Lokomotive auf dem letzten Loch pfeift und dem Abgrund zufährt, ist es egal, wer der Lokführer ist. Dieses Bild benutze ich gerne, um das politische System der USA zu beschreiben. Obama hat den Fehler gemacht, vom Zentrum aus regieren zu wollen. Die einzige Hoffnung hätte darin bestanden, dass er zusammen mit der Graswurzelbewegung, die ihn wählen half, auch regiert hätte.

Hatten Sie als ehemaliger Black Panther Hoffnung auf ihn gesetzt?
Sein Wahlkampf 2007/08 hat mich deshalb ermutigt, weil seine Kandidatur mit so einer großen Graswurzelbewegung verknüpft war. Seine Kandidatur hat viele Menschen ermutigt zu wählen, die vorher niemals wählen gegangen wären. Dazu kam seine Bündnispolitik. In der Wahlnacht dachte ich, dieses Bündnis sei in der Lage, politische Reformen und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken. Es gibt ein berühmtes Beis...


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