Chinesisch auf dem Vormarsch

Nur jeder zweite junge Europäer spricht eine Fremdsprache

  • Tino Brömme
  • Lesedauer: 2 Min.
Gute Fremdsprachenkenntnisse sind für viele junge Europäer mittlerweile selbstverständlich. Englisch ist dabei nach wie vor die Fremdsprache Nummer Eins. Doch das früher als exotisch geltende Chinesisch gewinnt an Popularität, während Deutsch an Beliebtheit verliert.

Fremdsprachen sind längst nicht in allen Staaten Europas gleich beliebt. Während vier von fünf Jugendlichen in Schweden und Malta auch Englisch sprechen, sind es in Frankreich nur 14 Prozent. In England beherrschen weniger als ein Zehntel der jungen Leute Französisch, die wichtigste Zweitsprache der Insel. Damit sind die Höhen und Tiefen zweier neuer Studien der Europäischen Kommission genannt, für die 54 000 Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren befragt wurden: 42 Prozent meistern eine erste, 25 Prozent eine zweite Fremdsprache.

Für eine zweite repräsentative Studie, das Eurobarometer der Sprachen, wurden 27 000 Personen in 27 EU-Ländern ausgefragt. 54 Prozent von ihnen gaben an, sich in einer anderen als ihrer Muttersprache ausdrücken zu können. Einer von vier EU-Bürgern spricht mindestens zwei Fremdsprachen, einer von zehn sogar drei. Wenig überraschend ist Englisch als Fremdsprache am weitesten verbreitet (38 Prozent), gefolgt von Französisch (12), Deutsch (11), Spanisch (7) und Russisch (5). Englisch ist in 19 von 25 Ländern die erste Fremdsprache.

Die häufigste Verwendung findet eine Fremdsprache beim Konsum von Film und Fernsehen, beim Radiohören, im Internet und zur Verständigung mit Freunden. Als wichtigsten Vorteil, den das Erlernen einer neuen Sprache mit sich bringt, sehen die EU-Bürger vor allem die Möglichkeit, im Ausland arbeiten oder studieren zu können. 61 bzw. 46 Prozent der Befragten vertreten diese Ansicht. Die Sprachen, die darauf folgend als nützlichste Sprachen angesehen werden, sind Deutsch (17 Prozent), Französisch (16), Spanisch (14) und Chinesisch (6).

Interessant ist die gewachsene Bedeutung des Chinesischen. Von den als wichtig angesehenen Sprachen für die Zukunft ihrer Kinder steht für knapp 80 Prozent Englisch weiter an erster Stelle, 20 Prozent der Europäer und Europäerinnen bevorzugen Französisch und Deutsch. Ein Anteil von je 15 Prozent entfällt auf Spanisch oder Chinesisch. Chinesisch hat im Vergleich zum letzten Eurobarometer 2005 um vier Prozent an Popularität gewonnen, während Französisch und Deutsch ein wenig eingebüßt haben.

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