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Erfolg mit Spezialisierung

Blätter und Fleisch: Speisepläne früher Hominiden

  • Lesedauer: 2 Min.

London (dpa/nd). Die Vorliebe für Fleisch hat anscheinend den Aufstieg des Frühmenschen begünstigt. Diese schon früher geäußerte These bestätigt eine Studie, in der Forscher aus Frankreich und Südafrika Zähne von verschiedenen Hominiden aus Afrika analysierten. Wie die Experten im Fachjournal »Nature« (DOI: 10.1038/ nature11349) berichten, verzehrte der vor etwa 2,5 Millionen Jahren lebende Australopithecus africanus Fleisch und pflanzliche Nahrung. Zwei später auftauchende Hominide waren dagegen stärker spezialisiert: Während der Paranthropus robustus pflanzliche Kost bevorzugte, neigten die ersten Vertreter der Gattung Homo mehr zu Fleisch - und hatten damit wohl einen evolutionären Vorteil.

Um den Speiseplan der drei Vormenschen zu ermitteln, analysierten die Forscher um Vincent Balter von der École normale supérieure in Lyon den Schmelz von Backenzähnen, die in südafrikanischen Höhlen gefunden worden waren und verglichen die Daten mit denen von bekannten Fleisch- bzw. Pflanzenfressern. Bei insgesamt 14 Vertretern der drei Hominiden ermittelten sie die Einlagerungen der Elemente Strontium, Barium und Kalzium. Deren Verhältnis zueinander liefert Hinweise auf die Kost.

Die Analyse zeigt, dass Australopithecus africanus das breiteste Nahrungsspektrum hatte. Er aß sowohl Blätter und Früchte als auch Fleisch. Dabei habe er seine Ernährung dem Angebot der jeweiligen Jahreszeit angepasst, vermutet das Team. Der Australopithecus africanus verschwand vor gut zwei Millionen Jahren.

Im Vergleich dazu waren die beiden jüngeren Hominiden deutlich wählerischer: Der vor etwa zwei Millionen Jahren auftauchende Paranthropus robustus aß der Studie zufolge weit mehr pflanzliche Kost als die zu jener Zeit lebenden Vertreter der Gattung Homo. Diese verspeisten mehr Fleisch und verschmähten holzige Pflanzen und Wurzeln, die Australopithecus und Paranthropus aßen.

Möglicherweise sei dem Paranthropus die Spezialisierung auf Pflanzenkost zum Verhängnis geworden, vermuten die Forscher: Denn nach Umweltveränderungen vor rund einer Million Jahren starb der Paranthropus aus. Zurück blieben nur die damaligen Vertreter der Gattung Homo.

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