»Das Volk will den Sturz des Regimes«

Protest in Tunesien gegen regierende Islamisten

  • Lesedauer: 2 Min.

Tunis (AFP/nd). In Tunesien sehen sich die regierenden Islamisten einer immer größer werdenden Protestwelle gegenüber: Nach dem Massenprotest am Montagabend in der Hauptstadt Tunis folgten die Bürger in der symbolträchtigen Stadt Sidi Bouzid einem Aufruf zum Generalstreik. »Das Volk will den Sturz des Regimes«, riefen Hunderte Demonstranten in der Stadt, in der die tunesische Revolution im Dezember 2010 ihren Anfang nahm.

Der Generalstreik in Sidi Bouzid sei »zu 90 Prozent« befolgt worden, sagte einer der Organisatoren. Wie es hieß, hatten tagsüber nur die Fleischer geöffnet, damit sich die Bewohner für das abendliche Fastenbrechen während des Ramadan versorgen konnten. Andere Geschäfte und Behörden blieben geschlossen.

Hunderte folgten einem Aufruf von Opposition, Gewerkschaften und Arbeitgebern, gegen die jüngste Niederschlagung von Protesten durch die Sicherheitskräfte zu demonstrieren. Bei dem Protestzug zum Justizpalast rief die Menge auch Parolen gegen die Islamisten. Sie forderte die Freilassung von etwa 40 seit Ende Juli festgenommenen Demonstranten.

Nach Angaben eines Anwaltskomitees, das die Festgenommenen verteidigt, wurden zehn von ihnen wieder freigelassen. Sie waren am Rande von Demonstrationen festgenommen worden, die Sicherheitskräfte mit Tränengas und Gummigeschossen aufgelöst hatten. Um Sidi Bouzid gab es in jüngster Zeit eine Reihe von Protesten, die sich gegen die schlechte Wirtschaftslage und die häufigen Unterbrechungen bei der Strom- und Wasserversorgung richteten.

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