Was der Eispickel nicht schaffte ...

Die »zweite Ermordung« des Leo Trotzki - ausgerechnet bei Suhrkamp

  • Alexander Bahar
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Es ist ein Phänomen: Innerhalb von etwa fünf Jahren erschienen drei Biografien über Leo Trotzki, sämtlich von bekannten britischen Historikern verfasst: 2003 von Ian Thatcher (University of Leicester), drei Jahre darauf von Geoffrey Swain (University Glasgow) und Ende 2009 von Robert Service (St. Antony’s College, Oxford). Das Buch des Letztgenannten wurde in Großbritannien von Macmillan verlegt und in den USA von der renommierten Harvard University Press. Die deutsche Ausgabe ist soeben trotz der Proteste renommierter Wissenschaftler im Suhrkamp Verlag erschienen.

Gemeinsam ist allen drei Biografen, dass sie sich nicht lange mit der Darstellung der historischen Fakten und den politischen Ideen Trotzkis aufhalten, sondern im Wesentlichen stalinistische Verleumdungen aufgreifen und mit traditionellem Antikommunismus verschmelzen. Bezeichnenderweise greifen alle drei den unvergessenen Isaac Deutscher an; sie beschuldigen ihn, Stalins ...


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