nd-aktuell.de / 29.08.2012 / Unten links / Seite 1

Unten links

Jetzt geht es um die Wurst. Die Hamburger Verbraucherzentrale hat die Verpackungen von Fleischprodukten gerügt. Mit idyllischen Bauernhof-Bildern und harmlos klingenden Textsignalen wie »Land« und »Hof« täuschten die Hersteller über die wahre Herkunft ihrer Lebensmittel hinweg. Das Fleisch stamme zumeist aus anonymen Agrarfabriken. Man muss ergänzen: Die Verbraucher bleiben nicht nur über die Herkunft der Wurst, sondern auch über die Folgen ihres Konsums unaufgeklärt. Nach einer europäischen Studie steigt das Darmkrebsrisiko bei Personen mit einem Fleischverzehr ab 160 Gramm täglich um ein Drittel gegenüber dem jener, die sich mit 20 Gramm begnügen. Konsequent wäre es, Fleischwaren mit aufgedruckten Schreckbildern zu verkaufen: von ausblutenden Schweinen, entweideten Kälbern und ekligen Tumoren im menschlichen Verdauungstrakt. Warum soll nur Rauchern der Genuss verdorben werden? Die Bosheit der Aufklärung ist unteilbar. jrs