Beste Bedingungen für IGA

Breite Zustimmung für Internationale Gartenausstellung 2017 in Marzahn-Hellersdorf

  • Wolfgang Weiß
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Vorschlag, die Internationale Gartenausstellung 2017 (IGA) vor allem in Marzahn-Hellersdorf abzuhalten, stößt in dem Doppelbezirk am Nordostrand Berlins auf breite Zustimmung. Heinrich Niemann, Vorsitzender des Vereins »Freunde der Gärten der Welt«, drückt die Erwartung vieler Einwohner aus: »Wir wünschen uns, dass die derzeitige Prüfung positiv für Marzahn ausgeht.« Die »Gärten der Welt« an der Eisenacher Straße böten beste Bedingungen für diese Veranstaltung mit weltweiter Ausstrahlung. Marzahn-Hellersorf, zeigt sich der Vereinsvorsitzende überzeugt, sei ein Standort von hoher Attraktivität mit dem Potenzial einer Gartenstadt.

Ursprünglich war als IGA-Standort eine Fläche des ehemaligen Flugfeldes in Tempelhof vorgesehen. Dort würde die 170 Tage dauernde Schau jedoch mit dem Termin der Modemesse Bread & Butter kollidieren und auch den vorgesehenen Bau einer neuen Zentral- und Landesbibliothek behindern.

Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) hatte als Alternative überraschend Marzahn-Hellersdorf mit den »Gärten der Welt« ins Gespräch gebracht und gleichzeitig eine dezentralisierte IGA angeregt. Das bedeutet, dass neben den »Gärten der Welt« als Hauptstandort zum Beispiel auch der Kienberg mit einbezogen werden könnte, auf den dann eine Seilbahn fahren würde. Auch der denkmalgeschützte Schlosspark Biesdorf käme als ein IGA-Standort in Betracht.

Die »Gärten der Welt«, die auf dem Areal der zur 750-Jahrfeier Berlins eröffneten Gartenschau entstanden, feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Auf einer Fläche von mehr als 30 Hektar sind bereits zehn internationale und spezifisch thematische Gärten entstanden. 2014 kommt mit dem englischen Cottage Garten ein neuer hinzu. Für eine mögliche IGA wurden bereits 13 weitere Hektar als Zusatzfläche ausgewiesen. Die Internationale Gartenausstellung, da sind sich viele Experten einig, biete die einzigartige Chance, auch zentrumsferne Stadtteile in ihrer dynamischen Entwicklung zu entdecken und kennen zu lernen.

Stefan Komoß (SPD), Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf, sieht das in einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit so: »Die ehemaligen selbstständigen Bezirke Marzahn und Hellersdorf stehen wie keine andere Kommune in Deutschland für eine seit 1978 vorangetriebene Bebauung in industrieller Großbauweise.« Deshalb könne die IGA einen wichtigen modellhaften Beitrag zur Transformation einer ehemaligen Großsiedlungsbebauung leisten.

Das Bezirksamt bietet eine konstruktive und kooperative Zusammenarbeit bei der Erarbeitung und Realisierung des IGA-Konzepts an. Eine Entscheidung über den Standort wird noch in diesem Herbst erwartet.

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