Händler des Todes im Anflug

LINKE beteiligt sich an Protesten gegen Kriegsgerät auf der Luftfahrtmesse ILA

Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) sollen »neue Rüstungsgeschäfte eingefädelt werden«, beschwert sich Hans Erxleben von der Linkspartei im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Dabei belege Deutschland unter den »Händlern des Todes« bereits Platz 3 auf der Welt.

Erxleben forderte am Freitag den Veranstalter der Messe - den Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie - sowie den Berliner Senat auf, »den militärischen Teil der ILA baldmöglichst aus dem Programm zu nehmen«. Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE) hat allerdings bedauert, die ILA, für deren Verbleib in der Region er sich stark gemacht hatte, gebe es nur im Paket - also mit zivilem und militärischem Teil.

Die LINKE stellte durch Beschluss des brandenburgischen Landesvorstands klar, dass sie den militärischen Teil der ILA ablehnt. Erxleben meinte am Freitag, die »Bombengeschäfte« mit dem Tod »vor unserer Haustür« seien berechtigter Anlass für Proteste. Die LINKE werde sich am 10. September um 15.30 Uhr vor dem Roten Rathaus in Berlin sowie am 15. und 16. September ab 10 Uhr am Messegelände in Selchow an solchen Protesten beteiligen.

Die ILA findet vom 11. bis 16. September in der Nähe des Flughafens Schönefeld statt. Dabei werde neben ziviler Luft- und Raumfahrttechnik auch wieder ein großes militärisches Segment zu sehen sein, erklärte Erxleben. »Die Bundeswehr ist mit neuesten Kampfflugzeugen und -hubschraubern der größte ILA-Aussteller.« Angepriesen werden Erxleben zufolge der neue Militärtransporter A 44 M und Drohnen. So faszinierend die Vorführung solcher Waffensysteme für manchen Messebesucher sein mögen, man dürfe ihre tödliche Wirkung nicht vergessen. Erxleben erinnerte an die Bombardierung von Hochzeitsgesellschaften in Afghanistan.

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