Münster will Hindenburg wiederhaben

Die Bürger in der westfälischen Stadt entscheiden über die Rückbenennung eines Platzes

Soll Münsters größter Platz nach der erzbischöflichen Residenz benannt bleiben – oder soll ihr doch wieder Generalfeldmarschall Hindenburg als Namenspatron dienen? Schloss- oder Hindenburg-Platz: Darüber wird am Wochenende ein Bürgerentscheid abgehalten.

Soll man es einen Fortschritt nennen? Das 1. Deutsch-niederländische Korps, eine weltweit für die NATO kämpfende, flexible »Elitetruppe«, sitzt seit März nicht mehr am Hindenburg-, sondern am Schlossplatz im Herzen Münsters. Selbe Kaserne, selber Ort, der aber nicht mehr benannt nach Hitlers Steigbügelhalter, sondern nach einer bischöflichen Residenz: Das wird vielleicht auch nach dem Wochenende so sein. Noch ist nicht klar, ob am Sonntag jene rechten Christdemokraten eine Niederlage erleiden, die eine erneute Umbenennung des Platzes, diesmal von Schloss- nach Hindenburgplatz, per Bürgerentscheid anstreben.

Er ist der große Platz vor dem Schloss. Der wichtigste der Stadt. Die Nazis nutzten ihn 1933 für eine Bücherverbrennung. In Münster ist man stolz darauf, dass es sich bei ihm um die »zweitgrößte innerstädtische Freifläche Europas« handele. Rosenmontags startet hier der Umzug der Jecken, dreimal im Jahr dient der Platz als Jahrmarktf...


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