Banken Schuld am geplatzten Börsengang?

Versicherer Talanx: Preisvorstellungen zu hoch

  • Lesedauer: 2 Min.

Hannover (dpa/nd). Nach dem in letzter Minute geplatzten Börsengang des Versicherungskonzerns Talanx schiebt Vorstandschef Herbert Haas den Banken die Schuld für die Absage in die Schuhe. Die Institute, die den seit langem geplanten Schritt des deutschen Branchendritten aufs Parkett betreuten, hätten die tatsächliche Risikobereitschaft der Investoren falsch eingeschätzt, sagte Haas dem »Handelsblatt«. »Das ist nicht in dem Umfang vorhergesehen worden«, kritisierte Haas. Am Donnerstag waren aus der Zentrale der Unternehmensgruppe in Hannover bereits ähnliche Vorwürfe laut geworden.

Am Ende hätten die Preisvorstellungen des Konzerns und der potenziellen Anleger für die neuen Talanx-Aktien noch um mehr als zehn Prozent auseinandergelegen, berichtete Haas. Damit sei dann eine rote Linie überschritten gewesen. Dabei habe Talanx gar keine überzogenen Vorstellungen gehabt. »Das war kein Griff nach den Sternen«, erklärte der Vorstandschef. Anstatt die zunächst angepeilte Mindestsumme von rund einer Milliarde Euro einzusammeln, muss Talanx nun sogar draufzahlen. »Ich schätze, dass die Gesamtkosten bei über zehn Millionen Euro liegen werden«, so Haas.

Das Projekt Börsengang will Talanx dennoch nicht völlig an den Nagel hängen. »Wir haben für die nächsten sechs Monate keine Pläne in der Schublade. Klar ist aber auch: Wir haben den Weg an die Börse nicht ad acta gelegt«, sagte eine Sprecherin am Donnerstag.

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