Bierpreis per Referendum?

Münchner Verein sorgt für Oktoberfest-Schlagzeilen

  • Lesedauer: 2 Min.

München (AFP/nd). In einer Woche wird Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) das erste Fass anstechen und die erste Maß seinem Kontrahenten bei der Landtagswahl 2013, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), überreichen. Für den Landesvater ist das ein Freibier - die normalen Wiesnbesucher hingegen müssen so tief in die Tasche greifen wie nie. Zwischen 9,10 Euro und 9,50 Euro kostet die Maß in diesem Jahr.

Wie gerufen scheint da die Ankündigung des Vereins gegen betrügerisches Einschenken zu kommen. Im Vorfeld der diesjährigen Wiesn bestimmte dieser in Person seines Präsidenten Jan-Ulrich Bittlinger die Schlagzeilen in der bayerischen Landeshauptstadt, weil er mit einem Bürgerbegehren den Bierpreis eindampfen will. Nur noch 7,10 Euro soll die Maß kosten, also zwei Euro weniger als im günstigsten Zelt. In den kommenden Jahren soll den Wirten dann gestattet werden, pro Jahr 15 Cent auf den Preis drauf zu schlagen - der Wirtesprecher ging schon auf die Barrikaden.

Doch ob es je zu solch einem Bürgerentscheid in Sachen Bierpreis kommt? Schon in der Vergangenheit forderte der Verein mehrmals eine Bierpreis-Senkung und vor genau zwei Jahren kündigte Bittlinger eine Unterschriftensammlung zum Jahreswechsel 2010/2011 an. Damals sei ihm etwas Privates dazwischen gekommen, seine Frau wurde schwanger, sagt Bittlinger.

Und wann soll das Bürgerbegehren jetzt stattfinden? »Vielleicht schon im nächsten Jahr, vielleicht 2014«, so der bisher noch verhinderte Bierpreis-Retter. Aber auch der Sankt-Nimmerleinstag scheint nicht ausgeschlossen: »Sie können auch zehn Jahre lang Unterschriften sammeln und die bleiben gültig.«

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