Die Sportler reden mit

Athleten für Reformen der Spitzensportförderung

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 2 Min.

In die Diskussion um die Spitzensportförderung in Deutschland haben sich nun auch die Athleten eingebracht und Reformen im System der Zielvereinbarungen und Medaillenpotenziale verlangt. »Die ausschließliche Fokussierung auf die erzielten Medaillen ist viel zu kurz gefasst«, schrieb Christian Breuer, Athletensprecher beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), an den Sportausschuss des Bundestages, der gestern tagte. Die Förderung müsse von bürokratischen Zwängen gelöst werden und direkter den Athleten zugute kommen.

Zuvor war schon Diskuswurfolympiasieger Robert Harting »auf den Senkel« gegangen, dass die Entscheider um DOSB-Präsident Thomas Bach nicht wüssten, was die Athleten bräuchten. »Die Verteilung des Geldes ist undurchsichtig«, so Harting. »Ich hoffe, dass sich etwas ändert, sonst geht das alles gegen den Baum.«

Breuer bemängelte auch die ungeklärte Finanzierungsfrage der Nationalen Antidoping-Agentur NADA. Die Bundesländer sonnten sich in den Erfolgen der Athleten, was aber in »keiner Relation mit der nicht vorhandenen Beteiligung der Bundesländer an der Finanzierung der NADA« stehe.

Ein Schuss ging jedoch nach hinten los. So kritisierte Breuer, dass die Ausschussvorsitzende Dagmar Freitag (SPD) einem Zeitungsinterview zufolge eine Diskussion führen wolle, ob man eine »Schmalspur-NADA« oder sich an die Spitze der Antidoping-Bewegung stellen wolle. Freitag konterte, dass Breuer sie verkürzt zitiert hat. Eine »Schmalspur-NADA« sei niemals eine ernst gemeinte Alternative.

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