nd-aktuell.de / 03.01.2003 / Politik

Waffeninspekteure bauen Präsenz in Irak aus

Büros öffnen im Norden und Süden des Landes

Bagdad/Kairo (ND). Inmitten verstärkter Kriegsvorbereitungen der USA bauen die UNO-Waffeninspekteure ihre Präsenz in Irak weiter aus. Am Sonntag soll in einem Hotel im nordirakischen Mossul ein provisorisches Regionalbüro eröffnet werden, sagte der Sprecher der UNO-Waffeninspekteure, Hiro Ueki, am Donnerstag in Bagdad. Nach Presseberichten ist ein weiteres Büro im südirakischen Basra geplant. Iraks Vizepremier Tarik Aziz bekräftigte unterdessen erneut, dass Irak keine Massenvernichtungswaffen besitze. »Egal wie lange die Inspekteure suchen - sie werden keine verbotenen Waffen finden«, sagte er. Die konventionellen Waffen reichten aber aus, um einem US-Angriff energischen Widerstand zu leisten. Aziz warf den USA vor, Irak nach dem selben Schema zu behandeln wie Afghanistan. Dies sei eindeutig eine Einmischung in innere Angelegenheiten, kritisierte er. Die UNO-Inspekteure setzten ihre Kontrollen in mindestens vier teils militärischen Einrichtungen in der Nähe von Bagdad fort. Ein Team suchte zudem einen zunächst nicht bekannten Ort nahe Tikrit auf, der Geburtsstadt des irakischen Präsidenten Saddam Hussein, etwa 175 Kilometer nördlich von Bagdad. Künftig sollen sich die Inspekteure mit Hubschraubern schneller im Land bewegen können. In Basra sind nach irakischen Angaben bei einem Angriff amerikanischer und britischer Flugzeuge in der so genannten Flugverbotszone am Mittwoch ein Mensch getötet und zwei verletzt worden. Die Flugzeuge hätten zivile Einrichtungen in Basra bombardiert, so die Agentur INA am Donnerstag.Seiten 2 und 4