München 1 (sid). Als Bundestrainer Rudi Tusch zu Hause die Nachricht hörte, griff er sofort zum Telefon. „Ich habe in Sapporo angerufen und es dann endlich geglaubt!“ Erster Andre Kiesewetter aus Zella-Mehlis vor Dieter Thoma aus Hinterzärten und dem Oberaudorfer Josef Heumann - dann auf der Großschanze Thoma vor Kiesewetter - so etwas hatte es in den Weltcup-Annalen noch nie gegeben. Und dabei greift Jens Weißflog (Oberwiesenthal) erst noch ins Geschehen ein. Für den Newcomer Kiesewetter erhöhte sich die Sieg-Prämie allein am Samstag auf 14.000 Mark.
So viele Weltcuppunkte wie in diesem Jahr sammelten deutsche Skispringer bei den Auftakt-Wettbewerben in Thunder Bay, Lake Placid und Sapporo noch nie. Mit 225 führen sie die Nationen-Wertung vor der Vierschanzen-Tournee souverän vor Österreich (153) und Finnland (108) an. Kiesewetter wird am 30. Dezember in Oberstdorf mit der gelben Startnummer des Weltcup-Spitzenreiters im Frosch-Stil sein Tournee-Debüt geben.
Rudi Tusch (36) sieht in dem Erfolg den Lohn systematischer Arbeit: „Die Bildung der einheitlichen deutschen Nationalmannschaft hat für alle Springer einen großen Motivationsschub gebracht. Jeder ist über einen Sponsor abgesichert. Wer Top-Leistungen bringt, kann auch gut verdienen. Wir stellen grundsätzlich keine Leistungsziele, um den. Aktiven keine gedanklichen Schranken zu setzen“, sieht sich Tusch in seiner Praxis mit den Erfolgen bestätigt.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/288981.donnerwetter-herr-kiesewetter.html