Werbung

Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Eskalation

  • Lesedauer: 2 Min.

Obwohl der Raketenüberfall Iraks auf Israel zum Glück keine verheerenden Schäden angerichtet hat, zieht damit die Eskalationsschraube im Golfkrieg um mindestens eine Umdrehung an. Nicht nur, weil die Amerikaner damit einen Vorwand haben, zur Vergeltung Irak noch intensiver zu bombardieren. Sondern auch dadurch, daß Israels Generalstabschef erklärt, daß der Angriff nicht ohne Gegenschlag bleibt. Was wohl für bare Münze zu nehmen ist.

Nur: Die Gegenattacke – ob mit Raketen oder von der Luftwaffe vorgetragen – müßte mit größter Wahrscheinlichkeit über jordanisches oder syrisches Gebiet hinweg erfolgen. Ob sich das aber die beiden arabischen Staaten vom „zionistischen Feind“ bieten lassen? Ihre Armeen jedenfalls befinden sich schon in höchster Alarm-

bereitschaft. Es bedarf lediglich eines Funkens. Zumal die palästinensische Bevölkerungsmehrheit in Jordanien ohnehin längst für Saddam Partei ergriffen hat und nur darauf wartet loszustürmen.

Die Gefahr also ist riesengroß, daß aus dem bewaffneten Konflikt am Golf ein Flächenbrand wird, der sich bis zum Mittelmeer ausbreitet und'den keiner mehr zu be- ' herrschen vermag. Und wer weiß, wen und was sonst noch das Feuer verzehren wird.

Die internationale Gemeinschaft muß sich in diesem Zusammenhang den Vorwurf gefallen lassen, jahrzehntelang keine entschiedenen Schritte zur Beilegung des arabischisraelischen Konflikts getan zu haben. Die Palästina-Frage ist nach wie vor ungelöst. Jetzt präsentiert Saddam die Rechnung auf seine Weise. Es zeigt sich, daß das zentrale Nahostproblem dringlichst auf den Konferenztisch gehört.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal