nd-aktuell.de / 19.01.1991 / Wissen / Seite 12

Fund in einer Tongrube

(ND–Probst). Reste eines gepanzerten Dinosauriers aus der frühen Jurazeit kamen in einer Tongrube unweit von Greifswald zum Vorschein. Bei dem Fund handelt es sich um eine bislang unbekannte Gattung und Art der sogenannten Vogelbeckensaurier. Die Echse lebte vor etwa 135 Millionen Jahren.

Die spektakuläre Entdeckung wurde jetzt von dem Paläontologen Dr. Hartmut Haubold aus Halle/Saale in der Schweizer Fachzeitschrift “Revue de Paleobiologie“ vorgestellt. Es sind ein 14 cm langer Schädel und einige Knochen des Skeletts. Sie stammen von einem -pflanzenfressenden Dinosaurier von etwa zwei Meter Länge.

Durch die Vollständigkeit des Schädels konnte auf wissenschaftlicher Grundlage ein lebensnahes Porträt des Dinosauriers vorgelegt werden. Die Panzerung von der Rückenpartie deutet auf einen ursprünglichen Stegosaurier hin.

Der neue Fund wurde von Dr. Haubold als Emausaurus ernsti bezeichnet. Der Gattungsname Emausaurus steht für die Anfangsbuchstaben der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald, wo der .Fund zunächst präpariert wurde. Der Artname ernsti ehrt den Paläontologen Dr. Werner Ernst aus Greifswald, der den Fund entdeckte.