nd-aktuell.de / 01.02.1991 / Politik / Seite 1

Nun doch Wehrdienstleistende Richtung Golf

Bonn (ADN). Die Anzahl der deutschen Soldaten im Krisengebiet um die Golfregion .wird etwa verdoppelt. Etwa 3 000 deutsche Soldaten werden Anfang Februar stationiert sein. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag mit. Die Zahl der ins östliche Mittelmeer verlegten Marineangehörigen wird auf 2 200 Mann, die Anzahl der in der Ost-Türkei statio-

nierten Mannschaften von Luftwaffen- und Raketeneinheiten auf 800 Mann erhöht, darunter laut ZDF auch Wehrdienstleistende. 17 Schiffe der Bundesmarine werden dann im Mittelmeer sein. Dazu kommen drei Aufklärungsflugzeuge mit Bodenpersonal.

Auf Ersuchen der NATO hatte die Bundesregierung, so das Ministerium, beschlossen, einen gegen-

wärtig in Lissabon ankernden deutschen Marineverband ab 5. Februar ins Mittelmeer zu verlegen. Der Verband bestehe aus zwei Fregatten, zwei Zerstörern und zwei Unterstützungseinheiten mit insgesamt 1 200 Soldaten. Er solle „an der großräumigen Seeraumüberwachung der NATO zur vorsorglichen Sicherung der internationalen Schiffahrtsrouten teilnehmen und dabei seine Ausbildung fortset-

zen“. Weitere vier Schiffe der Bundesmarine mit 440 Soldaten gehören dem integrierten NATO-Marineverband Mittelmeer und dem ständigen NATO-Minenabwehrverband Ärmelkanal an, der sich ebenfalls auf dem Weg ins Mittelmeer befinde. Dort stationiert sind bereits der Minenabwehrverband Süd mit sieben Schiffen und 435 Soldaten.