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Das Unmögliche möglich gemacht - Lebenszeichen von Energie Cottbus

Nach dem Sieg in Leverkusen: Abheben verboten / Bayern einsame Spitze

  • Matthias Koch
  • Lesedauer: 3 Min.
Bei den beiden Sonntagabendspielen gab es zwei klare 3:0-Sieger. Die Münchner Bayern ließen sich gegen Mönchengladbach die Chance nicht entgehen, den Vorsprung in der Tabelle gegenüber Bremen und Dortmund zu erhöhen. Vor 40000 Zuschauern markierten Owen Hargreaves (25.), Alexander Zickler (85.) und Giovane Elber (90.) die Treffer. 3:0 hieß es auch in Leverkusen. Die drei Punkte gingen jedoch völlig überraschend in die Lausitz. Die Cottbuser gaben damit ein Lebenszeichen ab. »Totgesagte leben länger. Wir können nicht nur kämpfen. Wir haben in der Winterpause auch spielerisch dazugelernt. Wir freuen uns jetzt auf das Heimspiel gegen Bochum und hoffen, die drei Punkte im Stadion der Freundschaft behalten zu können«, skizzierte Keeper André Lenz die Lage nach dem sensationellen Dreier im Rheinland. Den Cottbuser Husarenritt soll auch das Fehlen mehrerer Leverkusener Stammspieler - unter anderen musste Bayer-Trainer Klaus Toppmöller auf die gelbgesperrten Boris Zivkovic, Yildiray Bastürk und Bernd Schneider verzichten - nicht schmälern. Denn schon am nächsten Wochenende fragt niemand mehr, wie dieser Sieg zustande gekommen ist. Der kuriose Führungstreffer für die Lausitzer dürfte allerdings in so manchem Saisonrückblick seinen Platz finden. »Ich habe mit meinem schwachen rechten Fuß einfach mal draufgehauen. Eigentlich wollte ich in die andere Ecke schießen. Der Torhüter hat wohl gedacht, der Ball geht vorbei und hat ihn reingelassen«, beschrieb Torschütze Marco Gebhardt den Black-out des Leverkusener Schlussmannes Jörg Butt beim 1:0 (15.). Danach kamen viele der 22500 Zuschauer in der ausverkauften BayArena in mehrfacher Hinsicht aus dem Staunen nicht heraus. Erstens gab sich die im Trainingslager in Dubai einstudierte Vierer-Abwehrkette der Cottbuser speziell in der ersten Hälfte kaum Blößen. Zweitens machte der starke Torsteher Lenz alle Chancen des Vizemeisters zunichte. Und drittens schloss Marko Topic einen blitzsauberen Konter zum zweiten Gäste-Tor (32.) ab. Dem ergebnislosen Anrennen des Champions-League-Finalisten nach dem Wechsel setzte Andrzej Juskowiak schließlich das 3:0 (85.) entgegen. »In der zweiten Hälfte hätte ich mir mit einem 2:0 im Rücken aber nicht so viele Ballverluste gewünscht«, fand Eduard Geyer dennoch kritische Worte. Der Energie-Coach brach zudem nicht in den ganz großen Jubel aus. »Man sollte bescheiden bleiben. Es gibt keinen Grund abzuheben. Die anderen müssen mitspielen, wenn wir unten rauskommen wollen. Denn allein können wir uns nicht mehr retten.« Vielleicht können die Cottbuser in der Rolle des Underdogs weiter für Furore sorgen. »Es wäre etwas Großes, falls wir es noch schaffen. Aber wir sind in jedem Spiel Außenseiter. Dieser Sieg müsste uns Selbstvertrauen geben«, meinte Geyer. Des einen Freud, des anderen Leid: »Wir sind riesig enttäuscht. Gar keine Frage, wir stecken jetzt mitten im Abstiegskampf«, diktierte der ratlose Bayer-Trainer Klaus Toppmöller in die Blöcke.
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