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Hartnäckig

Vatikan exkommuniziert Priesterinnen

  • Ingolf Bossenz
  • Lesedauer: 1 Min.
Geleugnet hätten sie »hartnäckig die Lehre, die von der Kirche immer gelehrt und gelebt wurde«, so der Vorwurf des Vatikans. Gegen die Hartnäckigen wurde nun definitiv die Höchststrafe der katholischen Kirche verhängt, die Exkommunikation. Jene sieben Frauen, die sich im vorigen Jahr zu Priesterinnen hatten weihen lassen, sind damit aus der Glaubensorganisation ausgeschlossen. Der Vatikan begründete sein Verdikt mit der »besonderen Schwere der vorgenommenen Handlungen«. Nun mag es Schlimmeres geben, als dem rituellen Mummenschanz der männlichen Priesterkaste durch weibliche Konkurrenz ein wenig Farbe zu geben. In jüngster Zeit bekannt gewordene Hunderte von Fällen sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester zogen jedenfalls keine ebensolche Welle von Exkommunikationen nach sich. Genauer: Es gab keine einzige. Allerdings hat sich die Rom-Kirche seit Jahrhunderten mit dem Problem eingerichtet, weil ihm ohne Aufgabe der kruden Sexualmoral und der männerbündischen Strukturen ohnehin nicht beizukommen ist. Umso harscher geriet seit jeher das Abstrafen jener, die an diesen beiden Grundpfeilern zu klopfen versuchten. Die ihnen attestierte Hartnäckigkeit sollten die Priesterinnen darum durchaus als Kompliment sehen.
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