A priori?

Zentralrat kritisiert Nein zum Krieg

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland hat die Bundesregierung wegen ihrer Ablehnung einer Irak-Intervention kritisiert. Man könne, so Paul Spiegel, nicht »a priori«, also von vornherein, gegen einen Krieg sein. Schließlich seien es nicht Demonstranten gewesen, die die Konzentrationslager befreiten, sondern Armeen. Eine Entscheidung über eine deutsche Beteiligung an einem Irak-Krieg, darauf läuft Spiegels Äußerung auch hinaus, könne ohne den Blick auf die deutsche Geschichte nicht gefällt werden. Die Kritik des Zentralrats-Präsidenten entspringt der Sorge um Israel, den Staat, der zum symbolischen Fluchtort der Juden geworden ist - weshalb diese die vielleicht besten Gründe haben, auf eine Entwaffnung von Saddams Regime zu drängen. Dennoch bleiben Fragen. Vorausgesetzt, es ginge den Kriegsbefürwortern tatsächlich um die von Irak ausgehenden Gefahren: Ist eine deutsche Beteiligung daran wirklich aus der historischen Verantwortung geboten? Kann Deutschland auf irakischen Schlachtfeldern eine Schuld abtragen, indem es sich kriegsführend eine neue, wenn auch nicht vergleichbare, auflädt? Wohl kaum, weshalb die Frage mit Nein beantwortet werden sollte - und zw...

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