»Stimmung ist gekippt«

IPPNW sucht enge Kooperation mit USA-Pazifisten

  • Andreas Schug
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.

Die Ärztevereinigung IPPNW sieht Chancen, dass ein Irak-Krieg verhindert werden kann. Der US-amerikanische Pazifist David Krieger betonte, dass die deutsche Friedensbewegung für die Menschen in den USA eine große Rolle spielt.

Die Stimmung ist in den vergangenen beiden Wochen gekippt«, sagte Ute Watermann gestern in Berlin. Die Sprecherin der Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) begrüßte auf einer Pressekonferenz die Bereitschaft der USA, den UNO-Inspekteuren mehr Zeit zu geben. Das Einlenken der Bush-Regierung sei mit »ein Erfolg der weltweiten Friedensbewegung«. Nach Einschätzung der Ärzteorganisation ist ein Krieg immer noch vermeidbar: »Die Zeit arbeitet für uns, weil die Friedensbewegung in den USA und weltweit schnell und sichtbar größer wird«. IPPNW will die Zusammenarbeit mit USA-Aktivisten intensivieren und die internationale Postkartenkampagne »not in our name« (nicht in unserem Namen) fortführen. Der US-Amerikaner David Krieger von der Friedensorganisation Nuclear Age Peace Foundation (Stiftung für Frieden im Nuklearzeitalter) sagte, »die Unterstützung aus Deutschland ist enorm wichtig für die Menschen in den USA«. Es dürfe nicht hingenommen werden, dass eine Nation, die zehntausende Atomwaffen besitzt, ein Land »entwaffnen« wolle, das zwar Nuklearwaffen entwickeln wolle, aber gar keine besäße. David Krieger sagte, in dieser »kritischen Zeit ist es wichtig, in der öffentlichen Debatte die richtigen Fragen zu stellen«. Nicht nach dem »Wann?« müsse man fragen, sondern nach dem »Warum?«. Thomas Schmidt von der Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen sagte, aufgrund der Androhung von »schwerwiegenden Konsequenzen« in der UNO-Resolution 1441 dürfe nicht einmal der UNO-Sicherheitsrat einen Krieg beschließen. Die Charta der UNO erlaube eine Intervention nur, wenn ein Land heimlich einen Angriffskrieg vorbereite. Dafür gebe es aber keine Anzeichen. Deshalb dürfe sich die Öffentlichkeit nicht irreführen lassen - die Bundesreg...

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