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Wolfskinder
Eberhard Fechner, einer der interessantesten deutschen Dokumen-;arfilmregisseure, erzählt das Schicksal der Familie Ehlert aus uabiau, 40 Kilometer von Königs-Derg. Er montiert die Erinnerungen ier sechs überlebenden Kinder, leute zwischen 49 und 62 Jahren dt, zu einem Bericht über die Jahre L945 bis 1951, der geradezu aben-;euerlich anmutet. „Wolfskinder“ im ZDF gesendet) nennt er seinen ''ilm^denn die Menschen waren ge-:wurigen, wie die Tiere um das lackte Überleben zu ringen.
In der Familiengeschichte der Shlerts, ostpreußischer Proleten, vird Geschichte am Menschenichicksal ablesbar. Der Vater wird L943 eingezogen, die Mutter muß lieh und die sieben Kinder durch->ringen. Auf der Flucht vor der Ro-;en Armee im Vorfrühling 1945 verlieren sie Hab und Gut, ein Kind vird getötet. Zwei Töchter schlafen sich nach Westdeutschland lurch, die Mutter kehrt in die zeritörte Heimatstadt zurück. Sie ichten sich in einem Schuppen ein, nachen sich dann auf in die litauschen Dörfer, auf die Suche nach Sssen und Obdach. Sie finden hier, )ei armen Menschen, Solidarität, ind Hilfe.
Die Mutter und der jüngste Sohn rammen in den ersten Nachkriegsahren nach Deutschland. Ein Sohn irbeitet als Knecht auf einem liauischen Bauernhof, und auch die loch sehr jungen Geschwister werlen von litauischen Bauern aufgelommen. Es grenzt an ein Wunder, laß die Familie sechs Jahre nach Kriegsende in Hamburg wieder 'ereint ist.
Fechner spricht in seinem Film licht in der rührseligen Art politicher Sonntagsredner von „Flucht ind Vertreibung“. Auch die Menchen vor der Kamera vermeiden las Pathos einer Leidensgeschiche. Sachlich berichten sie, was ihlen an Leid und Hilfe wiederfuhr, dokumentäre Fotos illustrieren die lüchterne Erzählung.
PETER HOFF
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