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  • Gute Bombentests hier, böse Bombenpläne da

Zweierlei Maß

  • Lesedauer: 2 Min.

Mit großer Empörung ereifern sich die Atomwaffenstaaten über den Irak. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA fordert Kontrolle. Tagtäglich werden angeblich neue Fertigungsanlagen entdeckt, die trotz Satellitenaufklärung und Luftüberlegenheit nicht bekannt gewesen sein sollen. Zynisch droht die Golf kriegsallianz Saddam Hussein, „sein Volk“ massenzumorden, wenn nicht alle Unterlagen über seine Bombe herausgegeben werden.

Mitten hinein platzt die Nachricht einer erneuten französischen Atombombenexplosion in den südpazifischen Kolonien. Keine Empörung. Keine IAEA. Keine Drohung mit Intervention.

Nein, die dürfen das! Auch wenn die pazifischen Anrainerstaaten und Umweltschutzverbände protestieren. USA, UdSSR, Frankreich, Großbritannien und China haben

ein naturwüchsiges Recht, die Bombe zu besitzen!

Klar ist: Ohne die internationale Atomlobby, ohne die sogenannte friedliche Nutzung der Atomenergie, die untrennbar mit der Bombe verbunden ist, wäre spaltbares Material in der -Verfügungsgewalt Saddam Husseins nicht denkbar, wären Atomwaffen auch in den Arsenalen Israels, Südafrikas, Pakistans und Indiens nicht möglich.

Fazit: Die einen dürfen Bomben bauen, die anderen nicht.

Jedoch: Die Atomwaffen des Megatonnenclans können nicht weniger beunruhigen, als die Bombenoption Saddam Husseins.

Wir empfehlen: Weg mit allen Atomwaffen und Schluß mit allen „sicheren“ und „unsicheren“ Atomanlagen!

JUTTA BRABAND, Abgeordnete der PDS/LL im Bundestag

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