Libanons Armee blockiert weiterhin Flüchtlingslager

Beirut/London (AFP/Reuter/ND). Die Palästinenser in Südlibanon haben nach Angaben der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) vereinbarungsgemäß alle schweren und mittleren Waffen an die libanesische Armee übergeben. Die PLO forderte die libanesische Regierung auf, nun ihrerseits ihre Zusage einzulösen und die Armeeposten um die Flüchtlingslager abzuziehen sowie Verhandlungen über die Rechte der Palästinenser in Libanon aufzunehmen. Die libanesiche Armee begründete die Blockade aller Zugänge der Flüchtlingslager in der Region damit, daß sich dort noch eine große Zahl Waffen befände.

Indessen hat der Chef der proisraelischen Südlibanesischen Armee (SLA), General Antoine Lahad, angekündigt, die Stellungen seiner Milizen im südlibanesischen Jessin bis zum letzten gegen die li-

banesische Armee verteidigen zu wollen. In einem Interview der britischen Tageszeitung „The Independent“ erklärte er am Donnerstag, wenn es nötig sei, werde ihm Israel im Kampf beistehen.

Israel seinerseits will, wie Heereskommandant Ehud Barak am Mittwoch erklärt hatte, weiter Stellungen der schiitischen Hisbollah-Miliz in Südlibanon angreifen. Zuvor hatten israelische Kampfflugzeuge und Artillerie Basen der pro-iranischen Hisbollah und Dörfer in Südlibanon attackiert. Am Donnerstag erschossen israelische Soldaten bei einem Angriff auf ein Auto in Südlibanon zwei Zivilisten und verletzten fünf weitere Personen schwer, nachdem in der Nacht zum Mittwoch drei israelische Soldaten bei einer Patrouillen in der „Sicherheitszone“ von Hisbollah-Kämpfern getötet worden waren.