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DOKUMENTATION Erklärung des Londoner Wirtschaftsgipfels

  • Lesedauer: 3 Min.

In der Abschlußerklärung des Londoner Wirtschaftsgipfels „Eine weltweite Partnerschaft aufbauen“ heißt es u.a.:

Im vergangenen Jahr blieb in einigen unserer Volkswirtschaften das Wachstum hoch, während bei den meisten eine Verlangsamung und bei einigen eine Rezession eingetreten ist. Eine weltweite Rezession ist jedoch vermieden worden. Die durch die Golf krise verursachte Unsicherheit liegt nun hinter uns. Wir begrüßen, daß es jetzt eine wachsende Zahl von Zeichen für eine weltweite wirtschaftliche Erholung gibt. Au-ßerdem wurden Fortschritte beim Abbau der größten Handelsbilanz- und Leistungsbilanzungleichgewichte erzielt...

Welthandel: Keine Frage hat weitreichendere Implikationen für die Zukunftsaussichten der Weltwirtschaft als der erfolgreiche Abschluß der Uruguay-Runde. Er wird Anreize für die Zurückführung des Protektionismus und die Verstärkung der Handelsströme schaffen. Er wird für die Eingliederung der Entwicklungsländer und der Mittel- und osteuropäischen Staaten in das multilaterale Handelssystem wesentlich sein. All diese Vorteile werden verlorengehen, wenn wir die Runde nicht zum Abschluß bringen können...

Wie die Golfkrise gezeigt hat, bleiben Ölversorgung und Ölpreise anfällig für politische Erschütterungen, die sich störend auf die Weltwirtschaft auswirken. .. Wir werden darauf hinarbeiten, eine stabile internationale Energieversorgung zu gewährleisten, Hemmnisse für Handel und Investitionen im Energiebereich abzubauen... In diesem Zusammenhang trägt die Erzeugung von Kernenergie zur Diversifizierung der Energiequellen und zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei.

Mittel- und Osteuropa: Wir begrüßen den Mut und die Entschlossenheit der Länder Mittel- und Osteuropas, die sie beim Aufbau der Demokratie und beim Übergang zu marktwirtschaftlichen Systemen trotz gewaltiger Hindernisse aufgebracht haben. Wir begrüßen die Ausbreitung politischer und wirtschaftlicher Reformen überall in der Region. Diese Veränderungen sind von großer

historischer Bedeutung. Bulgarien und Rumänien folgen nun den bahnbrechenden Vorstößen Polens, Ungarns und der Tschechoslowakei. Albanien tritt aus seiner jahrelangen Isolation heraus.

Entwicklungsländer und Verschuldung: Viele dieser Länder, besonders die ärmsten, benötigen unsere finanzielle und technische Hilfe zur Stützung ihrer eigenen Entwicklungsbemühungen. Zusätzliche Hilfsanstrengungen sind erforderlich, um sowohl die Quantität als auch die Qualität unserer Unterstützung für vorrangige Entwicklungsbelange zu steigern... Die ärmsten und am höchsten verschuldeten Länder benötigen ganz besondere Konditionen. Wir sind uns darin einig, daß einzelfallbezogene zusätzliche Schuldenerleichterungsmaßnahmen für diese Länder notwendig sind, die weit über die bereits nach Maßgabe der Toronto-Bedingungen gewährte Erleichterung hinausgehen.

Umwelt: Die Völkergemeinschaft wird im nächsten Jahrzehnt vor gewaltigen umweltbezogenen Herausforderungen stehen... Die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UN-CED) im Juni 1992 wird ein Meilenstein sein. Bis zur UN-CED wollen wir folgendes erreichen:

Ein wirksames Rahmenübereinkommen über die Klimaveränderung, das geeignete Verpflichtungen enthält und alle Emissionsquellen und -senken von Treibhausgasen behandelt... Alle Beteiligten sollten sich verpflichten, konkrete Strategien zur Begrenzung der Netto-Emissionswerte für Treibhausgase zu entwickeln und umzusetzen...

Einigung über die Grundsätze für die Bewirtschaftung, Erhaltung und umweltverträgliche Nutzung aller Arten von Wäldern, die zu einem Rahmen-Übereinkommen führt. Dies sollte in einer Form geschehen, die einerseits für die Entwicklungsländer annehmbar ist, in denen tropischer Wald wächst, und andererseits in Übereinstimmung mit dem Ziel eines globalen Übereinkommens oder einer globalen Vereinbarung zum Schutz der Wälder steht, das wir in Houston formuliert haben.

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