Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

  • Kultur
  • DAS KLEINE KINO: Die Bühne im „Gerard Philipe“

Das tägliche Brot - handfeste Unterhaltung

  • Lesedauer: 2 Min.

In einem Winkel hinter der Mauer war es das 23. Nachspielkino von Berlin, Hauptstadt der DDR. Mit x-facher Verspätung kam hier auf die Leinwand, was die großen Häuser im Zentrum schon Monate zuvor gespielt hatten. Auch eine Art von Zuverlässigkeit. Immerhin, Treptower wußten, hier, im Jugendklub .„Gerard Philipe“ kriegen sie ihren Otto und ihren Robert Redford und ihren Loriot quasi bis an die Haustür (nach-)geliefert, wozu da erst in die Stadt pilgern.

Auf diese Gewohnheiten zählt der Klub, jetzt, wo es darum geht, die sich etwas rar machenden Leute aus dem Kiez wieder ins Haus zu holen. Gerade auf die setzt „Gerard-Philipe“-Chef Walter Odemark: „Wir wollen auf das Wohngebiet reagieren. Das

heißt, entsprechende Angebote bei Kleinkunst und Kino. Auch für Kinder und Senioren. Ende August soll dem Kulturamt unser Konzept vorliegen.“

Verstiegene Insider-Programme, die nur ein paar Figuren zum Anreisen in diese Berliner Ecke bewegen und den 150-Mann-Saal gewiß nicht füllen, kann man sich hier nicht leisten. Der Transport eines Filmes kostet 70 Mark, das heißt, mindestens zwölf Mann müssen mit ihrem Eintritt (6 DM) die Kosten allein dafür einspielen. Aber auf high-light-Suche ist Javier Hornfeldt, Trüffelnase genannter Film-Mitarbeiter, schon. Sie sollen das Salz in der Suppe sein und sich an den filmischen Leckerbissen, die andere Klubs derzeit aufzutreiben wissen, messen können, Ende August etwa gibt es

eine Woche mit Finnen aus den Sechzigern. Fantasy, ethnologische und Friedensfilme liefen schon, aber das Einspiel-Ergebnis war noch nicht so berauschend. Also, es bleibt dabei: Das tägliche Brot ist die handfeste, solide Kino-Unterhaltung. Und so tobt sich diese Woche erst einmal „Werner -Beinhart“, Deutschlands erstplazierter Comic-Held auf der Leinwand aus. Darauf folgt die sicherste Nummer der Saison, „Der mit dem Wolf tanzt“. Und auf Kinder wartet „Die Reise nach Melonia“. Man sieht, die Wartezeiten sind andere geworden. Die Probleme auch

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal