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  • Politik
  • 390 Fotögrafenr„Äugerizeügen - World Press Photo 1991“

Das ganze Elend dieser Welt

  • Lesedauer: 3 Min.

Einen krasseren Gegensatz kann man sich kaum vorstellen. Vor den Fenstern des BMW-Pavillons am Berliner Kurfürstendamm promeniert die Schickeria, läßt sich nur wenige Schritte weiter auf der Terrasse des Cafes Kranzler bewundern, und hier, im Inneren des Pavillons, wo sonst die Nobelschlitten des bayrischen Automobilkonzerns bewundert und gekauft werden, sieht man das Elend dieser Welt. Auf 129 Fotos in Farbe und Schwarz-Weiß. Trauernde Fauen beweinen einen erschossenen jungen Mann, der für die Unabhängigkeit seines Landes stritt, ein vergreistes AIDS-krankes Kind schaut dich an, liberianische Söldner erschießen kaltblütig eins ihrer Opfer, schreiend flüchten Frauen, Kinder und Männer vor den Lavafluten eines Vulkans. - Einige der Motive in der Foto-Ausstellung „Augenzeugen - Word Press Photo

Künstlerhaus Bethanien . Mariannenplatz 2, Kreuzberg: Hob Moonen. Union. Ludo Slagmolen. Mono. Rudolf Huber-Wilkoff. Dädalus ist fern (bis 28. Juli, Di-So 14-19 Uhr)

Landesarchiv Berlin . Außenstelle (Berlin-Dokumentation), Chausseestr. 2-4, Mitte: Brücken-Bauten im alten Berlin. Zur Geschichte der bekanntesten Spreeübergänge. Fotografien von Georg Bartels, Hermann Rückwardt, F Albert Schwartz u. a. (bis 30. August, Mo-Mi 8.30-15.30, Do 8.30-18, Fr 8.30-15 Uhr)

1991“, die in diesem Jahr zum 34. Mal stattfindet, organisiert von der World Press Photo Foundation in Amsterdam, gesponsert von Kodak und der KLM. Eine internationale Jury hat die besten Pressefotos aus 11 521 Einsendungen von 1 390 Fotografen aus 61 Ländern ausgewählt. Das „Goldene Auge“, den Hauptpreis für das beste Einzelfoto, erhielt der französische Bildreporter Georges Merillon für das eingangs beschriebene Farbdia, das eines der Opfer von Ausschreitungen während der nationalistischen Demonstrationen im jugoslawischen Kosovo zeigt. Frauen eines Dorfes beweinen den von der jugoslawischen Armee getöteten 27jährigen Elshani Nasim. Weitere Preise wurden für Serien und Einzelfotos auf verschiedenen Gebieten wie Sport, Kunst, Wissenschaft und Stories aus dem täglichen Leben vergeben. Da ist der

Museum für Deutsche Volkskunde . Im

Winkel 6-8, Dahlem: Bis auf weiteres: Spielzeug - Aus dem Bestand des Museums. Prost Gevatter! Walzenkrüge aus drei Jahrhunderten (bis 27. Oktober, Di-Fr 9-17, Sa u. So 10-17 Uhr)

Museum für Indische Kunst . Lansstraße, Dahlem: Göttinnen, Nymphen und andere Schöne. Die Frau in der indischen Kunst (bis 12. Januar 1992)

Museum für Völkerkunde. Lansstraße, Dahlem: Jaguarmensch und Adlerkrieger. Meisterwerke altmexikanischer

vereinsamte Gorbatschow zu sehen, wie er die Maiparade' auf dem Roten Platz verläßt, nachdem er von der Bevölkerung ausgebuht wurde. Ein Schnappschuß von US-Präsident Bush, dem im Schwimmbad das Wasser bis zum Hals steht, oder der endlich am Ziel seiner Wünsche angekommene Bundeskanzler Kohl am Tag der deutschen Wiedervereingiung. Hinter die Kulissen der französischen Haute couture, aus einer völlig untypischen Perspektive blickte der Schweizer Fotograf Hugues de Wurstemberger in seinem Foto-Essay, das den ersten Preis der Serien erhielt.

Die über zweihundert großartigen Bilder sind noch bis zum 8. August im BMW-Pavillon am Kurfürstendamm zu sehen, bevor sie anschließend ihre Weltreise fortsetzen. Der Eintritt ist frei.

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