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Radikaler

  • Lesedauer: 2 Min.

Gegen den Ausschluß von einer ohnehin fragwürdigen Nahostkonferenz macht Palästinenserführer George Habbash mobil. Sollte der Palästinensische Nationalrat (PNC)-dem Baker-Plan zustimmen, werde seine Fraktion die PLO verlassen. Innerhalb der Organisation findet er Unterstützung bei radikalen, außerhalb bei fundamentalistischen und prosyrischen Gruppen.

Dr. HABBASH: Keine Kapitulation der Palästinenser

Telefoto: AP/Lipchitz

Bei Tel Aviv 1925 geboren, genoß George Habbash eine ausgezeichnete Schulbildung. An der Amerikanischen Universität Beirut promovierte er 1951 zum Doktor der Medizin. Er war Mitbegründer der „Arabischen Nationalen Bewegung“ (ANM) zur Befreiung Palästinas. Eigentlich griechisch-orthodoxer Christ, fiel Habbash durch sein radikales Bekenntnis zum Marxismus auf. Nach dem Krieg 1967 vereinte er „Palästina-Befreiungsfront“ und ANM zur „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP): 3 500 Guerilleros in Libanon und Syrien. Differenzen mit Yassir Arafat führten wiederholt zum PLO-Austritt. Vergeblich versuchte er eine Gegenbewegung aufzubauen. Er verlor stattdessen die Herrschaft über weite Teile seiner PFLP, die sich dem Terror widmeten oder abspalteten. Im Gegensatz zu anderen Arafat-Konkurrenten trat er später dem gemeinsamen Dachverband wieder bei. Habbash, im PNC somit einzig stimmberechtigter Gegner des PLO-Chefs, führt die von Syrien installierte „Ablehnungsfront“ (Kein Frieden mit Israel). Dennoch schlug er sich während des jüngsten Golfkrieges auf Iraks - und damit auch Arafats - Seite.

BRENT HENTSCHEL

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