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  • Politik
  • Erneut Schüsse in Tbilissi

Gamsachurdia verhängte den Ausnahmezustand

  • Lesedauer: 1 Min.

Tbilissi (Reuter/ADN). Der von der Opposition bedrängte georgische Präsident Gamsachurdia hat am Dienstag den Ausnahmezustand über die Hauptstadt Tbilissi verhängt. Im Rundfunk erklärte er, er werde die direkte Präsidialherrschaft einführen, wenn die Opposition nicht mit ihren Versuchen aufhöre, ihn zu stürzen. Zuvor hatte Gamsachurdia seine Anhänger öffentlich aufgerufen, seiner Regierung zur Hilfe zu kommen. „Kommt nach Tbilissi, um dieses Banditennest auszuheben“, forderte der Präsident.

Der Ausnahmezustand sollte in der Hauptstadt, wo Anhänger des Präsidenten und der Opposition sich seit Tagen unversöhnlich gegenüberstehen, am heutigen Mittwoch in Kraft treten. Die Gegner Gamsachurdias, die von Teilen der

Nationalgarde unterstützt werden, haben sich im Femsehgebäude verschanzt. Die Opposition, die dem Präsidenten diktatorisches Verhalten vorwirft, hat eine Sondersitzung des Parlaments verlangt.

In Tbilissi waren am frühen Dienstagmorgen erneut Schüsse gefallen. Augenzeugen berichteten, wenige hundert Meter vom Fernsehzentrum entfernt hätten zwei Soldaten des georgischen Innenministeriums Schüsse abgegeben. Sie seien von Regierungsgegnern festgenommen und in das Gebäude gebracht worden, das die Opposition seit Tagen besetzt hat.

Drei Stunden vor der Schießerei war eine Gesprächsrunde zwischen Vertretern der Opposition und Abgeordneten im Obersten Rat ohne Ergebnis beendet worden.

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