Unruhen in Kambodscha bremsen Friedensprozeß
Telefoto: AFP/Ellis
Phnom Penh (ADN). Blutige Zusammenstöße zwischen der Polizei und Demonstranten in der kambodschanischen Hauptstadt haben am Wochenende dazu geführt, daß die erste Sitzung des Obersten Nationalrats in Phnom Penh abgesagt werden mußte. Der Führer der oppositionellen Roten Khmer, Khieu Samphan, und sein Militärchef Son Sen verzichteten darauf, nach Phnom Penh zu kommen. Premier Hun Sen warnte davor, daß der Friedensprozeß in Gefahr gerate. Die tagelangen Studentenproteste gegen Korruption im Regierungsapparat und gegen Polizeigewalt hatten am Sonnabend einen Höhepunkt erreicht. Die Polizei ging unter Einsatz von Schüßwaäeri gegen Tausende Demonstranten vor. Bei den Auseinandersetzungen hatten “Demönstrafiten'zwer-Polizeistatibnen und zahlreiche Autos angezündet. Nachdemsich die überforderte Polizei zurückzog, versuchte Militär, die Kontrolle über die Stadt zu erringen. Mehrere Demonstranten wurden von den Sicherheitskräften festgenommen und verprügelt. Augenzeugen berichteten von heftigen Schußwechseln. Bei den Zusammenstößen sollen mindestens zwei Demonstranten und ein Offizier getötet worden sein. Die Regierung verfügte eine nächtliche Ausgangssperre über Phnom Penh. Armee-Einheiten riegelten am Sonntag das Stadtzentrum ab, nachdem sich erneut Gruppen von Studenten zu einem Protestzug formierten. Die Soldaten gaben Warnschüsse ab, um die Menge aufzulösen. Die Hauptzufahrtstraßen wurden mit Panzern blockiert. Am Abend hieß es, die Armee beherrsche die Lage in Phnom Penh.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.