• Politik
  • Mit dem Staat Sowjetunion geht Gorbatschow - das Ende eines Reformers

Der Versuch des Neubeginns geriet zum Abriß

  • unserem Moskauer Korrespondenten KLAUS JOACHIM HERRMANN
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

„Gorbi, Gorbi!“-Rufe haben ihn oft empfangen, Jubel und weltweite Anerkennung. Neben Dutzenden Ehrungen und anerkennenden Worten selbst kritischster Gremien und Personen hat ihn über lange Zeit vor allem eines begleitet: Sympathie. Wie kaum ein anderer hob er sich ab von Vorgängern und vergleichbaren Führern.

Der da Mitte des Jahrzehnts an die Spitze des Imperiums Sowjetunion trat, war so ganz anders als alle andern vor ihm im Kreml. Dem Mittfünfziger aus dem südlichen Stawropol fehlte das düstere Machtbewußtsein eines Stalin, die zufriedene Selbstgenügsamkeit eines Breshnew oder die unwillig hilflose Gleichgültigkeit eines tödlich kränkelnden Tschernenko. Den Vergleich mit Chrustschow hinderte dessen unberechenbarbäuerlicher Habitus, den mit Andropow dessen intellektuell-asketische Nüchternheit und den mit Lenin erst einmal, doch nicht allein, die Geschichte.

Nun aber tritt er gerade mit letzterem in unerwartete Beziehung....


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