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„Super verklagt: Wallraff fühlte sich bespitzelt

  • Lesedauer: 1 Min.

Köln/Berlin (dpa/ND). Der Kölner Schriftsteller und Journalist Günter Wallraff, dem die Tageszeitung „Super“ eine langjährige MfS-Zusammenarbeit vorgeworfen hat, fühlte sich seinerseits von der Stasi bespitzelt: Er glaube, nach der Ausbürgerung Biermanns 1976, den er damals als Gast in seiner Kölner Wohnung aufnahm, „Ausforschungen dieser Behörde ausgesetzt gewesen“ zu sein. Gegen das Boulevard-Blatt, dessen Verleumdungen ein Racheakt seien, hat Wallraff nun rechtliche* Schritte eingeleitet. „Ich verlange Unterlassung, eine Gegendarstellung, Widerruf und Schadenersatz“. In einem vorab veröffentlichten „Su-

per“-Bericht heißt es dagegen, Wallraff sei von seinem Führungsoffizier für seine Tätigkeit als Enthüllungsjournalist geschult worden. Der Sprecher der Gauck-Behörde, Gill, erklärte, nahezu alle Dokumente der ehemaligen MfS-Hauptabteilung Aufklärung seien bis Frühjahr 1990 vernichtet worden. Damit dürften die Vorwürfe vermutlich nicht zu klären sein. Die IG Medien stellte sich schützend vor Wallraff, den sie als „integren Journalisten“ bezeichnete. Sein Kölner Verlag Kiepenheuer und Witsch erklärte: „Wir wissen, daß er sich nie in eine irgendwie geartete Abhängigkeit zur Stasi ... begeben hat.“

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