- Politik
- UNO soll Kernwaffenarsenale kontrollieren
Neue Vorschläge Moskaus zur nuklearen Abrüstung
Genf (ADN/ND). Rußland hat den anderen Atommächten weitere Vorschläge zur nuklearen Abrüstung unterbreitet. Vor der Abrüstungskonferenz in Genf schlug Außenminister Kosyrew am Mittwoch vor, die strategischen Nuklearstreitkräfte Rußlands, der USA und der anderen Nuklearmächte aus der Gefechtsbereitschaft herauszunehmen. Zweitens regte er an, künftig die nuklearen Gefechtsköpfe und die Trägerraketen getrennt voneinander aufzubewahren. Somit würden sich beispielsweise die Interkontinentalraketen ohne Sprengköpfe in ihren Startanlagen befinden. Atom-U-Boote hätten keine Nuklearraketen mehr an Bord.
Drittens sollten nach Auffassung Rußlands die gesamte militärstrategische Situation und nuklearen Militärdoktrinen umbewertet werden. Viertens regte Kosyrew an, zur
Idee der Kontrolle der Nuklearrüstungen durch internationale Organisationen, beispielsweise die UNO, zurückzukehren. Als dringendste Aufgabe der jetzigen Konferenz bezeichnete der Außenminister den Abschluß der Verhandlungen über das völlige Verbot und die Vernichtung der chemischen Waffen. Auf dem Territorium seines Landes befänden sich 40 000 Tonnen Giftstoffe, die schwer zu entsorgen seien.
In der „Njesawissimaja Gaseta“ teilte Luftmarschall Schaposchnikow am gleichen Tag mit, daß die Zielplanung der strategischen Raketen der nuklearen GUS-Streitkräfte bisher nicht umgestellt worden ist. Die Äußerung von Präsident Jelzin, die Raketen seien künftig nicht mehr auf US-amerikanische Städte gerichtet, nannte der Chef der GUS-Streitkräfte eine politische Erklärung.
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.